Förderverein St.Ulrich Heinrichs e.V.
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St.Ulrich - Historisch

Wenn Sie die Kirche durch das Westportal betreten, fällt Ihr Blick zwangsläufig auf das die Heinrichser Kirche beherrschende Ensemble aus prachtvoll ausgemalter Sakristei und einem Kruzifix, dass es in dieser Art und Weise nur drei mal in Deutschland (Europa?) gibt. Eines in unserer Kirche, in Helmstedt im Kloster St.Marienberg und in Würzburg in der Neumünsterkirche.

Eingerahmt von einem spätgotischen Sakramentsschrein auf der Linken und der kunstvoll verzierten Kanzel zur Rechten, präsentiert sich das:

Heinrichser Kruzifix

 

Ohne Bedenken gehört es zu den Besten der im 14. Jh. angefertigten Plastiken. Um 1340/50 angefertigt, ist es 189 cm hoch, 106 cm breit und etwa 20 cm tief. Das Kreuz und der Nimbus scheinen etwas jünger zu sein als die Figur.

 

Zweifelsfrei ist der Heinrichser Kruzifixus unter dem Eindruck des um 1340 entstandenen Würzburger Werkes entstanden (Neumünsterkirche), aber er unterscheidet sich in wesentlichen Zügen von dem Würzburger Gegenstück. Faltenwurf, Armhaltung, der Kopf ist breiter und eckiger, Bart und Haare sind anders, fast romanisch in Gliederung, Klarheit und Geschlossenheit.

So gehört es zu den gotischen Plastiken, die vor dem Einsetzen eines geschwungenen Stils liegt, aber romanisch ist es bei Weitem nicht.

Eine ganz neue Innerlichkeit ist nicht nur in Antlitz sondern auch in Kopf - und Armhaltung sichtbar.

Eine Figur zwischen frühem und spätem Mittelalter, nicht mehr vor dem Kreuz, noch nicht als Leidender am Kreuz sondern er scheint davor zu schweben, so als ließe er sich zu den Menschen herab.

Im Evangelischen Gemeindeblatt von 1932 schreibt der damalige Heinrichser Pfarrer Voigtel:

"Bis zum Jahre 1923 hing dieser ... Chruzifixus neben anderen aus dem Mittelalter stammenden Holzschnitzwerken in der alten unbenutzten Sakristei unseres Gotteshauses."

Nach Gutachten durch den Provinzialkonservator wurde die Figur für 10 Jahre dem Erfurter Museum übergeben ... " wo sich das Original noch heute, mehr als 80 Jahre später, befindet.

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